Zahlreiche Gäste marschierten zusammen mit dem SPD-Ortsverein Windheim-Hirschfeld und den Frankenwaldmusikanten durch das idyllische Dorf und erinnerten so an die Arbeiterbewegung, die Gründung von Gewerkschaften und natürlich der SPD vor über 150 Jahren.
Zum ersten Mal zu Gast war in diesem Jahr die netzpolitische Sprecherin der Bayern-SPD, Doris Aschenbrenner aus Rödental. Mit Blick auf die aktuellen Umfragewerte der Sozialdemokraten, mahnte Sie deutlich: „Die Arbeiterbewegung und die SPD sind in der heutigen Zeit wichtiger denn je!“ Zieht man Parallelen zur Gründungszeit der SPD, nämlich der Umbruch durch die Arbeiterbewegungen, so kann man auch brandaktuell wieder einen Umbruch feststellen. Die Digitalisierung und das Zeitalter „Industrie 4.0“ machen deutlich, dass die SPD der starke Partner des kleinen Mannes ist. Der Mindestlohn war ein wichtiger Schritt, um dem sinkenden Rentenniveau entgegenzutreten, denn wer heute keinen anständigen Lohn bekommt, schaut auch später im Rentenalter mauen Zeiten entgegen. Auch die Arbeitszeit an sich wird eine bedeutende Rolle in den aktuellen Entwicklungen einnehmen. „Die Politik muss sich fragen, ob es denn sein muss, dass man um 22 Uhr noch erreichbar sein oder Emails beantworten muss!“, appellierte Doris Aschenbrenner. Zeit sei ein immens wichtiges Gut, was aktuell noch zu wenig Wertschätzung finde und wofür sich die SPD zusammen mit den Gewerkschaften stark machen wird. Unter dem steigenden Druck leide schließlich auch das Ehrenamt. „Die traditionellen Werte der SPD – Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität – spielen auch in der heutigen Moderne eine wichtige Rolle!“, stellte Aschenbrenner fest.
Landratskandidat Norbert Gräbner musste an diesem Tag sehr früh aufstehen, um rechtzeitig beim Weckruf in Windheim und Schauberg sein zu können: „Da sieht man wieder, was es für die Schüle-rInnen aus dem Landkreisnorden heißt, so früh aufstehen zu müssen. Und die Kleinen müssen dies aber täglich auf sich nehmen!“ Umso wichtiger sei deshalb ein wohnortnahes und zukunftsfähiges Schulangebot im Norden des Landkreises. Mit der Gemeinschaftsschule in Windheim könne man die Problemfelder der langen Schulwege und der fehlenden weiterführenden Schule einfach lösen. Außerdem könnten die Schulstandorte Windheim und Pressig somit für die Zukunft gesichert werden. Nach einer vorliegenden Potentialanalyse der Schülerzahlen reichen diese auch 2030 noch aus, um die Gemeinschaftsschule erfolgreich zu führen. „Von Schulschließungen ist nie die Rede gewesen. Pressig und Windheim können von einer Gemeinschaftsschule nur profitieren!“, stellte Gräbner fest. Ergänzend ging er auf die aktuelle Entwicklung im Bundesverkehrswegeplan ein. Es sei ein Unding, dass die Ortsumgehung Pressig, als wichtige Anschlussader des nördlichen Landkreises im Plan keine Rolle mehr spielen soll. Uralte und längst überholte Planungen seien hingegen in den vordringlichen Bedarf aufgerückt. Als SPD habe man deshalb die Planung solch immens wichtiger Projekte für den Landkreis als Stellungnahme eingefordert. „Wir dürfen uns nicht abhängen lassen!“, appellierte Gräbner.
Auch Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl erinnerte an die Erfolge der SPD-geführten Ressorts in der Bundesregierung. Der Mindestlohn sei ein bedeutender Schritt gewesen, ebenso wie die Rente mit 63 für Menschen mit einem langen Berufsleben. Als nächstes müsse man die Werkverträge und Leiharbeit regulieren, um langfristig das Rentenniveau wieder zu steigern und die Altersarmut zu verhindern. Auch das Handelsabkommen TTIP müsse tunlichst vermieden werden.
Im Anschluss an die Festredner konnte die Vorsitzende Diana Stein noch einige Mitglieder für beachtlich lange Parteizugehörigkeit ehren. So sind Hans Trebes, langjähriger Gemeinderat und 2. Bürgermeister der Gemeinde, Fridolin Fehn als ebenfalls langjähriger Gemeinderat und Georg Wachter seit nunmehr 50 Jahren Mitglied in der SPD. Eugen Fehn und Dr. Rudolf Müller wurden für je 55 Jahre Treue zur Sozialdemokratie mit der goldenen Ehrennadel ausgezeichnet. Besondere Anerkennung zollte man dem langjährigen Vorsitzenden Günter Künzel bei. Er führte den Ortsverein Windheim über 42 Jahre hinweg durch Höhen und Tiefen der Geschichte. Außerdem engagiert er sich seit vielen Jahren im Gemeinderat der Gemeinde Steinbach am Wald und ist wichtiger Bestandteil im örtlichen Vereinsleben. Hierfür ernannte ihn sein Ortsverein zum Ehrenvorsitzenden.