Die „FOS am Rennsteig“ war das bestimmende Thema bei der Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in der Oberrodacher Gaststätte Stegner, nachdem bekanntermaßen ein Großteil der Absolventen das Klassenziel nicht erreicht hatte. Ludwigsstadts Bürgermeister Timo Ehrhardt, der im Verein Rennsteigregion im Frankenwald gleichzeitig Projektleiter der FOS ist, informierte ausführlich darüber. Auch er sei „grundsätzlich enttäuscht, dass das gesteckte Ziel nicht erreicht wurde“. Dabei habe man sich intensiv bemüht, gute Rahmenbedingungen zu schaffen. Allen Beteiligten war auch klar, dass es kein einfaches Unterfangen ist und man damit Neuland betrat, eine FOS am Rennsteig zu positionieren. Die Projektgruppe habe alles getan, was zu tun war, aber für das schulische Konzept waren andere zuständig!
Oliver Skall sprach das verlorene Vertrauen und die fehlende Planungssicherheit an. Trotzdem sollte man sich für einen Weiterbestand stark machen. Auch Gabi Schülein war der gleichen Meinung und wies darauf hin, dass aller Anfang schwer sei. Ralf Pohl sprach sich ebenfalls klar für den Weiterbestand aus und einhergehend damit forderte er gute, auch radikale Vorschläge, eins zu eins umzusetzen. Fraktionsvorsitzender Richard Rauh fasste die Diskussion zusammen: „Die SPD-Fraktion ist klar für einen Weiterbestand und damit verbunden eine weitere finanzielle Unterstützung. Es gebe zwar keinen Blankoscheck, aber man sollte jetzt nicht gleich wieder das Kind „FOS am Rennsteig“ mit dem Bade ausschütten. Vielmehr gelte es Fehler abzustellen und Vertrauen wieder herzustellen. Ausdrücklich dankte die Fraktion Timo Ehrhardt für seinen Einsatz als einer der Väter der FOS, dem es mit zu verdanken sei, dass es überhaupt eine solche Einrichtung am Rennsteig gebe.
Beim Thema ÖPNV und „neues Mobilitätskonzept für den Landkreis“ habe man noch einen langen Weg vor sich, war die einhellige Meinung der Fraktion nach der Auftaktveranstaltung Ende Juni im Landratsamt. Als erster Schritt sei nun eine hohe Rücklaufquote der Fragebögen erforderlich. Nur so ließen sich die richtigen Schlüsse für ein bedarfsorientiertes flächendeckendes Nahverkehrskonzept für den noch zu installierenden Lenkungsausschuss im Herbst ziehen. Für die SPD-Fraktion ist der ÖPNV ein klarer Schwerpunkt. Das zu erstellende Konzept müsse eine, den demografischen Wandel aufgreifende, Verkehrspolitik beinhalten mit Sicherung von Mobilität und Lebensqualität im ländlichen Raum! Das werde auch Geld kosten, aber eine gute Infrastruktur gebe es nicht zum Nulltarif.
Zu Sitzungsbeginn konnte SPD-Fraktionsvorsitzender Richard Rauh die erfreuliche Mitteilung machen, dass nun die Förderung des Kreiskulturraumes in trockenen Tüchern sei. Der Freistaat gebe rund 1,3 Millionen dazu, die Oberfrankenstiftung 30 Prozent. Somit könne der Landkreis bei 5,5 Millionen Investitionsvolumen mit einer Förderquote von 55 Prozent rechnen – eine schulterbare Größenordnung.
Weiter wurde Bürgermeister Egon Herrmann aus Weißenbrunn zu seiner Wahl zum Vorsitzenden des Bezirksverbandes Oberfranken des Bayerischen Gemeindetages gratuliert. Man wünschte ihm viel Erfolg, vor allem beim kommunalen Finanzausgleich.
Ein Dank galt auch Landrat Oswald Marr für seinen Einsatz zur geplanten Errichtung einer psychiatrischen Klinik des Bezirks Oberfranken in der Nähe der Frankenwaldklinik. Hier sei es, so Richard Rauh, allem Anschein nach Landrat Oswalt Marr mit seiner pragmatischen Art gelungen mit dem Bezirk Oberfranken und der Frankenwaldklinik einen goldenen Mittelweg zu finden.