Besichtigungen und politische Informationen standen im Mittelpunkt einer dreitägigen Fahrt nach Berlin, zu der die Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger aus Hof und Andreas Schwarz aus Bamberg eingeladen hatten.
Nach der Ankunft der 50 Teilnehmer aus den Landkreisen Coburg und Kronach stand eine Stadtrundfahrt mit vielen Sehenswürdigkeiten auf dem Programm. Dazu gehören das Schloss Charlottenburg, die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, das Brandenburger Tor und der Gendarmenmarkt ebenso wie die Gegend rund um den Alexanderplatz, die Friedrichstraße oder den Kurfürstendamm.
Ausführlich informierte der Reiseleiter vor Ort über die Brennpunkte an der Nahtstelle der früheren Machtblöcke. Mit Schaudern erinnern sich noch heute die Älteren an Szenen, die Weltgeschichte schrieben. So standen sich am ehemaligen Grenzübergang Check-Point-Charly die Panzer aus Ost und West nur wenige Meter voneinander getrennt in höchster Alarmbereitschaft gegenüber.
Als Symbol für die Teilung Berlins gilt die Mauer, deren längstes erhaltenes Teilstück 1,3 Kilometer beträgt. Heute ist diese von Künstlern aus der ganzen Welt bemalte "East-SideGalerie" die längste Open-Air-Galerie der Welt. Die Gedenkstätte Berliner Mauer an der Bernauer Straße war eine weitere Station der Besichtigungstour.
Der zweite Tag stand ganz im Zeichen des Besuchs im Reichstagsgebäude. Im Plenarsaal des Deutschen Bundestages erfuhr man zunächst viel Wissenswertes über die Aufgaben des Deutschen Bundestages und die Arbeit im Parlament, bevor in einem ausführlichen Gespräch mit der Bundestagsabgeordneten Petra Ernstberger vor allem regionale oberfränkische Probleme diskutiert und erörtert wurden.
Welch unmenschliche Ära mit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 überwunden werden konnte, erfuhr man auch beim Rundgang durch die Dauerausstellung "Tränenpalast" in der Friedrichsstraße. Warum es am Nadelöhr zwischen Ost- und Westdeutschland zu diesem Namen kam, verdeutlichen die zahlreichen Zeitdokumente, Ausstellungsstücke und Filme. Viele Menschen sahen sich hier, wo willkürlich und rigoros über das Schicksal von Einzelpersonen und ganzen Familien entschieden wurde, für viele Jahre zum letzten Mal.
An ein menschenverachtendes Regime erinnert ebenso das zentrale deutsche Denkmal für die über sechs Millionen ermordeten Juden in Europa. Bei der Besichtigung des Holocaust Mahnmals, das aus 2.711 Betonstelen besteht, wurde vielen bewusst, wie wichtig die friedliche Koexistenz von Völkern und Religionen ist. Den Abschluss der Berlinfahrt bildeten die Visiten im Willy-Brandt-Haus und im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie. Besonders Themen, wie Waffenexporte an Regime und Diktaturen, die geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA und TISA, und die Energiewende bildeten Schwerpunkte bei der zum Teil leidenschaftlich geführten Diskussion im "GabrielMinisterium".
Bei der Heimreise konnten die tief beeindruckten Berlinfahrer, fasziniert vom vielfältigen Flair der Millionenmetropole, das Fazit ziehen, dass Berlin auf jeden Fall immer eine Reise wert ist.