Diktatorische Verhältnisse im Kreistag??

03. Mai 2014

Mit großer Verwunderung muss man das aktuelle Geschehen der Kreispolitik verfolgen. Die CSU, allen voran deren Kreisvorsitzender Baumgärtner, will der SPD-Fraktion vorschreiben, welche Kandidaten diese für die Wahl der weiteren stellvertretenden Landräte/Landrätinnen vorzuschlagen hat, die dann wiederum dankenswerterweise auch von der CSU-Fraktion akzeptiert werden können? Mit Verlaub, aber was fällt diesen Personen eigentlich ein? Wo bleibt das demokratische Verständnis? Schon sehr verwunderlich, warum sich gerade diese Person dermaßen aufspielt, als sei er der neue König des Landkreises. Gerade als Mitglied des Landtages sollte man sich an dieser Stelle etwas mehr zurückhalten.

In einer Demokratie bleibt es jedenfalls jeder Partei selbst überlassen, welche Kandidaten sie für anstehende Wahlen ins Rennen schickt. Falls dies der CSU-Fraktion, insbesondere einzelnen Mitgliedern entgangen sein sollte, so wären hier einige Nachhilfestunden sicherlich von Vorteil.

Gleichzeitig liefert der künftige Vorsitzende der CSU-Kreistagsfraktion auch schon die Antwort auf die Ablehnung der Person Ehrhardt. Die CSU will 2016 den neuen Landrat stellen. Und wer, wenn nicht Timo Ehrhardt, könnte diesem Ziel mehr im Wege stehen? Seit Jahren setzt sich dieser mit vorbildlichem Engagement für seine Heimatgemeinde Ludwigsstadt und den Landkreis Kronach ein, ohne hierbei übermütig und populistisch zu werden. Gerade deswegen kann er sich auch großer Beliebtheit erfreuen. Andere, mit weitaus mehr politischer Verantwortung, hingegen, sind lediglich durch ihre großen Worte und Untaten bekannt. Als Beispiel sei an dieser Stelle die FOS am Rennsteig genannt, wo Ehrhardt federführend agierte und für den Erfolg des Projektes mitverantwortlich ist. Hierbei wurde ein weiteres Aushängeschild für den Landkreis Kronach geschaffen. MdL Baumgärtner blieb sehr lange Zeit untätig, propagierte unverständlicherweise noch für eine weitere FOS in Kronach und behinderte dadurch das Vorankommen in der Rennsteig-Region. Mittlerweile versucht er jedoch, alle Erfolge als die seinen zu verkaufen.

Hat die CSU-Fraktion also schlicht und ergreifend Angst vor Timo Ehrhardt als potentiellen Landratskandidaten und versucht nun, die demokratische Konkurrenz auf undemokratische Weise auszuschalten? Wenn dem so ist, stellt dies ein beachtlich großes Armutszeugnis dar. Wahlen sind durch politische Qualität und Überzeugung der Wählerschaft zu gewinnen. Nicht durch undemokratische Intrigen!

An die übrigen Mitglieder der CSU-Fraktion sei appelliert, nach bestem Wissen und Gewissen, nicht nach Vorgabe einzelner Personen zu handeln!

An die Gruppierung der Freien Wähler sei der Aufruf gerichtet, sich diesem Diktat nicht zu unterwerfen und sich verstärkt für mehr Demokratie einzusetzen! Hier geht es um mehr als irgendwelche Posten!

Ein besorgter Kreisrat aus dem Norden

Jens Trebes

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