Im Zuge einer Bereisung von Nahversorgungs- und Kulturprojekten der Region besuchte der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt als Sprecher für kommunale Daseinsvorsorge auch das Flößermuseum in Marktrodach. Im Fokus des Treffens standen dabei die Wichtigkeit kultureller Einrichtungen im ländlichen Raum sowie die Sicherung der Flößerei als touristischer Anziehungspunkt.
Bürgermeister Norbert Gräbner führte Klaus Adelt durch das Museum. Ebenfalls gekommen waren SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Richard Rauh, SPD-Kreisgeschäftsführer Thilo Mossmann, 2. Bürgermeister und Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Oliver Skall sowie Kreisheimatpfleger Dieter Lau und der Vorsitzende des Floßvereins Unterrodach Friedrich Fricke.
Während der Besichtigung des Museums konnten einige Themen angesprochen werden. So verwiesen Gräbner und Fricke gemeinsam darauf, dass das Museum nur durch breites ehrenamtliches Engagement aufrechterhalten werden kann. „Natürlich kümmert sich die Gemeinde um das Gebäude und dessen Instandhaltung, der laufende Betrieb und Führungen für Interessenten wird aber durch Ehrenamtliche abgedeckt,“ so Bürgermeister Gräbner, der dabei auch selbst aktiv ist. Fricke betonte, dass die Anwerbung von Engagierten nach dem Aussterben der letzten „Original-Flößer“ nicht einfacher geworden ist.
Neuen Aufschwung wird das Museum sicherlich erfahren, sollte es mit seiner Erweiterung klappen. Die Gemeinde hat dafür bereits das benachbarte Grundstück gekauft. Bevor man hier allerdings weiterkomme, brauche es ein Gesamtkonzept für die Flößerei im Landkreis. „Die Flößerei ist ein touristisches Highlight und zieht jährlich einige Tausend Menschen in den Landkreis,“ so Gräbner. „Dieses Potential müssen wir noch besser nutzen. Wir brauchen ein Gesamtkonzept, sodass die Region noch besser von den Touristen und die Touristen von der Region profitieren können.“ Dies bestätigt auch Richard Rauh, der dies als Aufgabe für den nächsten Landrat ansieht: „Das braucht es eine parteiübergreifende Initiative.“ Kreisheimatpfleger Dieter Lau unterstrich dies nachdrücklich. Man habe hier vor Ort eine solche Besonderheit. Diese müsse, auch aus historischer Sicht, unbedingt bewahrt werden. Schließlich stecken in der Flößerei die Wurzeln vieler Familien im Landkreis Kronach.
Adelt weiß nicht zuletzt als ehemaliger Bürgermeister mit einer Amtszeit von 24 Jahren um die Herausforderungen der Kommunen. Er sieht aber gleichzeitig auch Nachholbedarf darin, vorhandene Chancen zu nutzen. Gerade der Frankenwald insgesamt biete Erholung, Erlebnis und Lebensqualität in einem – und das zu bezahlbaren Preisen. „Wir müssen die ganze Region noch besser vermarkten.“ Dies gelte nicht nur im touristischen Bereich, sondern auch bei der Anwerbung von Neubürgerinnen und –bürgern. Dafür braucht es aber eben auch ein attraktives Angebot vor Ort. Neben kulturellen Aspekten sieht Adelt dabei vor allem auch eine funktionierende Nah- und Gesundheitsversorgung als auch das Angebot an attraktivem Wohnraum als besonders relevant an. Darin waren sich in Marktrodach alle Beteiligten einig.