FOS Ludwigsstadt und VGN-Beitritt waren Thema der Kreistagsfraktion

19. April 2013

Die Schullandschaft im Landkreis Kronach und Entwicklung der FOS am Rennsteig waren das bestimmende Thema in der jüngsten Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion. Zum praktischen Anschauungsunterricht hatte man deshalb als Tagungsort das Schulgebäude der Stadt Ludwigsstadt gewählt und nach einer Führung durch Bürgermeister Timo Ehrhardt konnte man sich auch von einer Topausstattung der FOS am Rennsteig überzeugen.

Vorausgegangen waren Ausführungen durch den Schulleiter von Sabel, Herrn Wilde zur bisherigen Entwicklung und künftigen Ausrichtung der FOS. Vor allem gehe es um Weiterqualifizierung vor Ort und der Einstieg erfolgte mit Wirtschaft und Technik. Voraussetzung ein Schulabschluß und ein persönliches Aufnahmegespräch. - „Vor dieser großartigen Eigeninitiative der Region könne man nur den Hut ziehen.“ - und deshalb müsse man erst die FOS am Rennsteig stärken bevor man über weitere Einrichtungen im Landkreis diskutiert, betonte Fraktionsvorsitzender Richard Rauh.

Dietmar Schmidt sprach sich klar dafür aus und Ralf Völkl betonte seine Solidarität mit der FOS und kritisierte den CSU-Kreisvorsitzenden für seine Polemik. Dr. Ralf Pohl brachte es auf den Punkt: „Die FOS am Rennsteig ist die FOS für den Landkreis.“

Nachdem die Zahl der Schulanfänger dreimal schneller sinkt als die der Gesamtbevölkerung könne man nur von einer weiteren Verzettelung warnen. Aber auch so werden die Konsequenzen drastisch sein. Seit 2001/2002 ist die Zahl der Schulanfänger im Landkreis Kronach um 26,7 Prozent gesunken und lassen sich nicht wegdiskutieren. Waren bisher vor allem im Grund- und Mittelschulen die Auswirkungen spürbar, gilt das nun auch für weiterführende Schulen und auch die Gymnasien werde es in zwei Jahren voll treffen. Somit ist es ein Gebot der Vernunft, das Vorhandene zu erhalten, bevor man über weitere Einrichtungen oder Aufstockung von Klassenräumen diskutiert, so Richard Rauh.

Beitritt VGN

Äußerst lebhaft wurde der mögliche Beitritt des Landkreises Kronach zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) diskutiert. Anlass war eine kurzfristige völlig neue Berechnung mit erheblichen Kostensteigerungen für den Landkreis Kronach.

War man ursprünglich noch von einer breiten Zustimmung und Beitritt zum VGN ausgegangen, auch weil man die Vorteile höher als die Nachteile einschätzte, gibt es nun aufgrund der veränderten Faktenlage erhebliche Vorbehalte und weiteren Klärungsbedarf. So haben sich nicht nur die Kosten für Ausgleich der Harmonisierungs- und Durchtarifisierungsverluste erhöht und die Kosten der Umstellung der Verkehrsysteme sogar drastisch, sondern zusätzlich ist noch ein völlig neuer Kostenblock im fünfstelligen Bereich aufgetaucht. Und das nach über einen Jahr Diskussion und Gesprächen! - „ Diese Arbeitsweise kann man nur als stümperhaft bezeichnen. „ - drückte es Fraktionsvorsitzender Rauh drastisch aus und werfe weitere Fragen bis hin zur vertrauensvollen Zusammenarbeit auf. Auch die Frage nach Alternativen wurde in der Fraktion diskutiert. Eine davon war mit diesem Geld selbst eine bessere Verkehrsanbindung im Landkreis zu schaffen und eine andere für eine vorläufige Auszeit, die weitere Entwicklng im VGN zu beobachten und dann zu gegebener Zeit entscheiden. Deshalb gehe man ergebnisoffen in die anstehende Kreistagssitzung.

Wahlversprechen der CSU erweisen sich erneut als Schall und Rauch!

Auf Kritik, aber nicht anders erwartet, stieß in der Fraktion die Antwort der Bayerischen Staatsregierung, vorerst die Ansiedlung einer staatlichen Behörde im Landkreis abzulehnen. Dabei sei gerade mit Blick auf die Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, wonach der Landkreis in den letzten 20 Jahren rund 20 Prozent der Arbeitsplätze verloren hat und damit Rang 69 von 71 Landkreisen einnimmt, ein deutliches Signal aus München erforderlich. Stattdessen werden die staatlichen Stellen im Landkreis weiter ausgedünnt. Deshalb müsse auch die Frage erlaubt sein, was aus der im Januar 2012 groß angekündigten Grundsteinlegung der Frankenwald-CSU für eine Behördenverlagerung in den Landkreis Kronach geworden ist.

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