Rieblich (vz) . Bei einer Besichtigung der Trinkwasseraufbereitungsanlage Rieblich informierte sich der SPD-Kreisvorstand Kronach über die Bedeutung der Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) für die Wasserversorgung, aber auch als Wirtschafsfaktor, sowie die zukünftigen Herausforderungen.
Hauptaufgabe der FWO sei die Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers der Ködeltalsperre sowie die Sicherstellung der Wasserversorgung der Städte und Gemeinden in Oberfranken, besonders der Oberzentren Coburg, Hof, Bayreuth und Bamberg, die ihren Bedarf nicht allein aus eigenen Quellen decken könnten, erläuterte Verbandsvorsitzender Dr. Heinz Köhler, der diese Position schon seit Jahrzehnten inne hat und die FWG Stück für Stück weiterentwickelt hat. So habe man jetzt auch eine Verbundleitung nach Erlangen und damit in den Wasserverbund Mittelfranken geschaffen und könne die Stadt mit bis zu 2 Millionen Kubikmeter Trinkwasser versorgen, aber von dort auch Trinkwasser beziehen. Insgesamt verteile die FWO aktuell rund 16 Millionen Kubikmeter Wasser pro Jahr. Durch eigene Photovoltaikanlagen sowie die Beteiligung an Windkraft könne die FWO ihren eigenen Strombedarf mehr als decken und arbeite damit weitgehend klimaneutral. Heinz Köhler hob besonders die steigende Bedeutung der FWO auch für die wirtschaftliche Entwicklung hervor. So wäre die aktuelle Ansiedlung eines großen Lebensmittelbetriebs in Hirschaid und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen ohne die zugesagte große Wassermenge der FWO nicht möglich gewesen. Auch für den Landkreis Kronach sei die FWO mit 80 Arbeitsplätzen in Rieblich und in Kronach ein wichtiger Arbeitgeber. Einig war man sich deshalb im SPD-Kreisvorstand, dass man die FWO als zentraler Wasserversorger in der Region auch durch verstärkte Kooperationen zukunftsfähig erhalten wolle. Als größte Herausforderung nannte Heinz Köhler hierfür die weitgehende Abhängigkeit von der Ködeltalsperre, die mit 12 Millionen Kubikmeter pro Jahr den Großteil der Kapazität ausmache. Deshalb wolle man eine Redundanz mit anderen Wasserquellen aufzubauen. Der große Schaden an den Wasserentnahmeleitungen vor vier Jahren, wo man einen großen Störfall nur durch den engagierten Einsatz der Hilfskräfte wie dem THW abwenden konnte, habe dieses Risiko deutlich vor Augen geführt. Dies sei auch der Grund, weshalb die FWO derzeit zusammen mit dem Freistaat Bayern das Steinachtal als größtes Grundwasservorkommen in der Region prüfe. Auch Betriebsleiter Michael Vokal, der durch die Wasseraufbereitungsanlage führte, wie auf die zahlreichen Absicherungsmaßnahmen für den Betrieb hin, so zum Beispiel die abgesicherte Steuerung der Anlagen. Zwei neue Notstromaggregate könnten die Anlage auch bei Stromausfall sicher betreiben.