Auf seiner jüngsten Vorstandssitzung befasste sich der SPD Kreisverband Kronach mit der soeben erfolgten Regierungserklärung des bayerischen Heimatministers Markus Söder „Heimat Bayern 2020“. Die sogenannte Nordbayerninitiative, die Aufstockung des kommunalen Finanzausgleichs und die Bereitstellung von Strukturmitteln für den ländlichen Raum stießen dabei grundsätzlich auf Zustimmung. „Wenn die Staatsregierung Handlungsbedarf erkennt und ihren Ankündigungen Taten folgen lässt, so können wir das nur gutheißen. Und sogar CSU-Abgeordnete sagen ja öffentlich, dass es so ein Programm viele Jahre nicht gab“, so der SPD-Kreisvorsitzende Dr. Ralf Pohl.
Entscheidend sei aber auch, dass Fortschritte erkennbar seien. Doch trotz vieler Anstrengungen in den letzten Jahren, rangiert der Landkreis Kronach in vielen Bereichen im innerbayerischen Vergleich weiterhin auf den hinteren Plätzen (z.B. Arbeitslosenquote 2013 67 v.71, Wanderungsbilanz 70 v. 71, Geburtenbilanz 68 v. 71). Die jetzt im Zuge des Nordbayern-Plans eingeleiteten Maßnahmen seien seit Jahren schon von der SPD gefordert worden und sind entsprechend zu begrüßen, findet auch der Landtagsabgeordnete Klaus Adelt, der für die SPD den Stimmkreis Kronach/Lichtenfels betreut. „Ich liebe meine Heimat, aber deswegen verschließe ich noch lange nicht die Augen vor der Realität. Wenn unsere Region benachteiligt ist, muss man das auch beim Namen nennen anstatt in Hurra-Lokalpatriotismus zu verfallen, nur weil es die Parteiräson gebietet.“ Oberfranken kämpfe mit besonderen strukturellen Herausforderungen und deshalb müssten auch die Strukturen in finanzpolitischer und landesplanerischer Hinsicht geändert werden, so Adelt weiter. „Der Nordbayern-Plan – so viel Schönes er auch für Kronach enthält – ist nicht die dringend notwendige Strukturreform und bleibt als solcher ein kleiner Wurf.“