Ziegelerden (vz) . Der SPD-Ortsverein Ziegelerden hat eine der ältesten Frauengruppen im Landkreis und über Jahrzehnte stellen die Frauen knapp die Hälfte der Mitglieder. Vier von ihnen konnten in diesem Jahr für 40 Jahre Mitgliedschaft mit der Ehrenurkunde und Nadel der SPD ausgezeichnet werden: Monika Hirt, Annemarie Wich, Monika Birg und Edeltraud Möckel. Für 50 Jahre Treue zur SPD wurde Helmut Simon die goldene Ehrennadel der SPD verliehen.
SPD-Ortsvereinsvorsitzender Reinhard Graf bedankte sich bei der aktiven Frauengruppe für ihre Unterstützung und Mithilfe im Verein, beispielsweise bei der Ausrichtung der Sommerfeste. Zudem führe die Frauengruppe auch eigene Veranstaltungen wie eine Muttertagsfeier durch. Als Zeichen des Dankes überreichte er allen Geehrten eine rote Rose. Gabriele Schülein und Dr. Ralf Völkl gratulierten im Namen von SPD-Kreis- und Stadtverband und bedankten sich ebenfalls für das Engagement und die rege Teilnahme der Geehrten bei den Veranstaltungen der SPD auf Stadt- und Kreisebene. Die SPD sei in ihrer Geschichte immer die Verfechterin und Vorreiterin für Frauenrechte gewesen und auch heute sei es weiterhin notwendig, sich für die Gleichbehandlung von Frauen in Gesellschaft und Wirtschaft einzusetzen, unterstrich Gaby Schülein in ihrem Grußwort. Es sei erst knapp über 100 Jahre her, dass sich Frauen politisch engagierten dürften. Früh hätten sich Frauen in der SPD organisiert, seit 1890 könnten sie Delegierte sein und 1904 sei das erste Frauenbüro der Partei gegründet worden. Erst 1919 habe man es in Deutschland geschafft, dass Frauen bei Wahlen mit abstimmen dürften. Heute gehe es um Themen wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch funktionierende Angebote der Kinderbetreuung, die Chancengleichheit von Frauen in Bildung oder Beruf und die Gleichbehandlung von Frauen beim Verdienst, wo es immer noch gravierende Unterschiede gebe. Ralf Völkl unterstrich, die Geehrten hätten durch ihre Mitgliedschaft in der SPD und ihr politisches Bekenntnis zu den Grundwerten der Sozialdemokratie auch einen Beitrag zur Stärkung der Demokratie geleistet. Angesichts der Tendenzen zu totalitären Regierungen auf der Welt, aber auch dem Erstarken von Parteien und Regierungen in Europa, welche die Demokratie aushebeln wollten, sei es wichtig, diese zu verteidigen. Denn trotz aller Kritikpunkte wie langsame Entscheidungsprozesse oder Parteienstreit lehre die Geschichte klar, dass die Demokratie, in der gleichberechtigt alle Bürger bestimmten, welche Richtung eingeschlagen werde, die beste aller Staatsformen sei. In der Diskussion um politische Themen vor Ort berichtete Gaby Schülein, dass das Thema Ärzte- und Gesundheitsversorgung, die Zukunft der Frankenwaldklinik und die Notärzteversorgung ein Schwerpunkt der SPD-Kreistagsfraktion sei und man auf diesen Gebieten Verbesserungen einfordern werde. Die Einrichtung einer Bereitschaftspraxis an der Frankenwaldklinik schaffe ein klareres System, weil die Bürger Nachts oder an Wochenenden eine klare Anlaufstelle hätten. Die SPD stehe hinter dem neuen Mobilitätskonzept, das eine verbesserte Versorgung mit Buslinien enthalte, weil viele Bürger darauf angewiesen seien. Sie berichtete auch vom Bundesparteitag, auf dem Martin Schulz die Delegierten begeistert habe, weil er natürlich und locker auftrete und auf die Menschen zugehe, aber auch weil er die richtigen Themen zur Sicherung und Verbesserung der sozialen Systeme und des Zusammenhalts in der Gesellschaft anspreche. Ralf Völkl erklärte, Ziel in der Stadtpolitik sei es, den Straßenunterhalt deutlich zu intensivieren, weil viele Strecken in einem sehr schlechten Zustand seien. Probleme gebe es allerdings, weil man dies ohne eine Straßenausbaubeitragssatzung, welche die betroffenen Bürger finanziell belaste, tun wolle, dies jedoch den der Rechtsaufsicht und dem Innenministerium in München bisher klar abgelehnt werde. Anliegen der SPD und Investitionsschwerpunkte der Stadt seien weiterhin die Sanierung der Brücken, jüngst habe man den Neubau der Spitalbrücke beschlossen, sowie der Kindergärten, wo viele Generalsanierungen wie in Kronach, Gundelsdorf, Dörfles oder Gehülz auf den Weg gebracht seien. In seinem Bericht über die Vereinsarbeit unterstrich Vorsitzender Reinhard Graf, dass man SPD-Bundestagskandidatin Doris Aschenbrenner nach Kräften unterstützen werde, damit sie die Region in Berlin vertreten könne. Kassiererin Renate Graf berichtete, dass der Verein seine über 50 Jahre alte Traditionsfahne restauriert habe, was für höhere Ausgaben gesorgt habe. In den anschließenden Vorstandsneuwahlen wurde die bisherige Vereinsführung einstimmig bestätigt, so Vorsitzender Reinhard Graf, sein Stellvertreter Frank Bittruf, Kassiererin Renate Graf, Schriftführer Johannes Lang und Frauenvertreterin Monika Birg. Dem Vereinsausschuss gehören Ute Bittruf, Marianne Möckel, Sieglinde Schramm, Günther Holzmann und Ralf Völkl an. Als Delegierte wurden Reinhard Graf und Ralf Völkl, zu Stellvertreterinnen Renate Graf und Monika Birg gewählt.
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Foto: Ingrid Völkl