Kernstück der Autobahnanbindung fehlt

16. Mai 2016

Mit den Kronacher Straßenbauprojekten im neuen Bundesverkehrswegeplan sowie der Einrichtung einer weiterführenden Gemeinschaftsschule im nördlichen Landkreis Kronach beschäftigte sich der SPD-Kreisvorstand in seiner jüngsten Sitzung.

Es sei nahezu schockierend, dass das wichtigste Straßenbauprojekt für den Land-kreis, der vierstreifige Ausbau zwischen Zettlitz und Küps und damit die Autobahn-anbindung, im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplanes völlig fehle, stellten die Mitglieder des SPD-Kreisvorstandes fest. Das sei sogar ein Rückschritt gegen-über der Einstufung in der letzten Planungsperiode vor 15 Jahren, als es Dr. Heinz Köhler als Bundestagsabgeordneter geschafft habe, das Stück als "weiterer Bedarf mit Planungsrecht" in den Plan zu bekommen, berichtete stellv. Kreisvorsitzender Dr. Ralf Völkl. "Sollte es nicht gelingen, dass das Stück Zettlitz-Küps in den vordringlichen Bedarf aufgenommen werde, besteht die Gefahr, dass der Ausbau um Jahre, wenn nicht Jahrzehnte verzögert werde, befürchtete Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl, der darauf verwies, dass es auch darum gehe, für die Ortsdurchfahrt Küps zügig eine für die Gemeinde vertretbare Lösung wie die Troglösung, also einen Tunnel im Bereich der Ortsdurchfahrt, zu finden, auch wenn sie teuer sei. Schließlich würden auch in anderen Orten teure Lösungen realisiert.

SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Richard Rauh bemängelte, dass die Bayerische Staatsregierung bei der Übermittlung der Maßnahmen für den Bundesverkehrs-wegeplan keine Prioritätensetzung vorgenommen habe, wie dies andere Bundesländer getan hätten. Das sei vielleicht ein Grund dafür, dass es jetzt einige Verwirrungen gebe, weil zum Beispiel auch die Ortsumgehung von Pressig komplett fehle. Auch hier werde man dafür kämpfen, dass das Projekt noch aufgenommen werde. Alles in allem sei der bisherige Stand des Bundesverkehrswegeplanes deshalb für den Landkreis Kronach sehr unbefriedigend, stellte man im SPD-Kreisvorstand fest und bemängelte die fehlende Abstimmung zwischen der CSU-geführten Staatsregierung und dem Bundesverkehrsministerium, das ebenfalls von einem CSU-Minister geführt werde.

Schule im Norden

Weiterhin ging Richard Rauh auf das Thema weiterführende Schule im nördlichen Landkreis ein. Er betonte, dass die SPD und Landratskandidat Norbert Gräbner mit der Gemeinschaftsschule bisher als einzige Partei einen konkreten Vorschlag eingebracht habe. Eine Besichtigung der Fraktion bei benachbarten Gemeinschaftsschulen in Thüringen habe gezeigt, dass diese Schulen gut arbeiteten und angenommen würden. In immer mehr Bundesländern - so beispielsweise auch Baden-Württemberg, würden solche Schulen geschaffen, nur Bayern stelle sich bisher noch quer. Das halte die SPD aber nicht davon ab, das Konzept weiterzuverfolgen. Eine klare Prämisse der SPD sei es auch, die anderen weiterführenden Schulen wie die Realschulen und Gymnasien in Kronach nicht zu gefährden, unterstrich Richard Rauh. Eine Gemeinschaftsschule habe den Vorteil, dass sie durch den kombinierten Unterricht nicht so viele Schüler benötige und deshalb gezielt auf den nördlichen Landkreis zugeschnitten werden könne.

<Dies habe auch das Schulgutachten, das der Landkreis in Auftrag gegeben habe, so deutlich gemacht. Auch eine Auflösung anderer Schulen sei mit der Gemeinschaftsschule nicht verbunden, sondern es gehe darum, die bestehenden Schulstandorte mit einzubeziehen. Es könne sogar sein, dass diese durch das erweiterte Angebot gestärkt würden. "Dass hier Ängste bezüglich Schulauflösungen geschürt werden, ist unbegründet und wohl schon das Vorzeichen des Landratswahlkampfes", stellte Richard Rauh klar.

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