Kreiskonferenz 2022
Küps- Bei der kürzlich stattgefundenen SPD- Kreiskonferenz musste SPD- Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl wegen der Corona-bedingten Verschiebung immerhin bis ins Jahr 2019 zurückblicken. Zunächst ging alles seinen gewohnten Gang. Es wurden die Kreistagswahlen vorbereitet. Die SPD konnte mit den Ergebnissen vom März 2020 nicht ganz zufrieden sein, was an verschiedenen Faktoren lag, stellte Pohl fest. Im Blick nach vorne sieht Pohl jetzt eine wichtige Aufgabe in der Vorbereitung für die nächste Kreistagswahl. Die gute Zusammenarbeit mit der Kreistagsfraktion und ihrem Vorsitzenden Timo Ehrhardt wolle man weiter stärken und nach Möglichkeit auch wieder gemeinsame Veranstaltungen durchführen.
Mit der Aufgabe des SPD- Kreisbüros ging leider eine wichtige Anlaufstelle für die SPD- Mitglieder verloren. Nach Ende der Pandemie, wann immer das sein wird, müsse man die Lage bezüglich SPD- Kreisbüro und SPD- Kreisgeschäftsführer neu bewerten, resümierte der Kreisvorsitzende zu diesem strategisch wichtigen Thema. Die vergangenen drei Jahre waren auch geprägt durch einige Fusionen. Einige der Ortsvereine seien an einen Punkt gelangt, wo sie nicht mehr alleine weitermachen können oder wollen, sondern Partner suchen müssen. Die Fusion sei dabei das geeignete Mittel, um die Kräfte zu bündeln und gleichzeitig Traditionen zu erhalten. Dabei nannte der SPD- Kreischef die drei Zusammenschlüsse aus jüngster Zeit: Burggrub-Neukenroth-Stockheim; Weißenbrunn- Thonberg- Hummendorf sowie Pressig- Förtschendorf. Zu den anstehenden Bürgermeisterwahlen 2023 in Stockheim, Steinbach am Wald und Küps werde die SPD wohl nur in Küps einen Kandidaten stellen. Zur anstehenden Landtags- und Bezirkswahl sagte Pohl: „Wir brauchen Abgeordnete aus unseren Reihen; im Idealfall aus unserem Landkreis, aus politischen aber auch aus finanziellen Gründen.“ Die SPD führe seit 2021 wieder die Bundesregierung an, aber sie tue es in einer schwierigen Zeit. Die ganze Partei habe einen guten Bundestagswahlkampf geführt und Olaf Scholz habe durch kluge Koalitionsverhandlungen ein Reformbündnis mit Grünen und FDP schmieden können. Aber leider konnte das Programm bisher nur teilweise angegangen werden. Denn die Corona-Pandemie sei noch nicht vorbei mit all ihren wirtschaftlichen Folgen; hinzu kam ab Februar 2022 der brutale und verbrecherische Angriffskrieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine. Ein Krieg, der uns in aller Deutlichkeit die Abhängigkeit unseres Landes von Energieimporten aus Russland vor Augen führe, die die Regierung Merkel unkontrolliert habe wachsen lassen. Der Staat müsse nun Milliarden mobilisieren, um die Bürger zu unterstützen. Ob diese Kraftanstrengung auf längere Frist möglich sein wird, ohne von Konzernen und Spitzenverdienern mehr finanzielle Solidarität einzufordern, müsse man bezweifeln. Hier werde auch die FDP umdenken müssen. Denn die nächste Riesenherausforderung mit der sozial gerechten Ausgestaltung der Energiewende stehe jetzt ebenfalls schon an. Man könne nur hoffen, dass es der Ampel – Regierung gelingt, trotz der Häufung von Krisen noch Zeit und Kraft zu finden, um die Reformagenda für unser Land umzusetzen. Der Kreisvorsitzende hatte dann die angenehme Aufgabe, zusammen mit MdL Klaus Adelt, Wolfgang Neumann aus Oberlangenstadt, die Josef- Seelmann- Medaille zu verleihen. Neumann ist seit 34 Jahren SPD- Mitglied und führt seit 31 Jahren den Ortsverein Oberlangenstadt. Der Geehrte gehört seit vielen Jahren dem Kreisvorstand an und sitzt seit 1996, mit zweijähriger Unterbrechung im Marktgemeinderat Küps und ist Mitglied im Abwasserverband Kronach- Süd. Er ist nicht nur Motor und Organisator im Ortsverein Oberlangenstadt sondern engagiert sich auch in anderen Vereinen ehrenamtlich mit großem Einsatz. In seinem Grußwort forderte MdL Klaus Adelt, die Energiekostensteigerungen müssten sozial abgefedert werden. Die Landtags- SPD setze sich für ein Förderprogramm des Freistaates zur Sanierung der Hallen- und Freibäder ein, weil dies die Kommunen allein nicht leisten können. Es gebe schon jetzt kaum genügend Kapazitäten, um die Defizite beim Schwimmunterricht während der Corona-Lockdowns aufzuholen. Außerdem sei zu befürchten, dass einige Gemeinden ihre Bäder aufgrund der gestiegenen Energiepreise schließen. Enorme Kostensteigerungen bei der zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München dürften nicht zu Lasten des Ausbaues des Personennahverkehrs auf dem flachen Land gehen, war ein weiterer wichtiger Punkt für die Sozialdemokraten in der Region. Mit Beifall wurde der designierte Bürgermeisterkandidat der SPD für die Bürgermeisterwahl in Küps, Thomas Friedlein begrüßt. Er wolle kandidieren, weil es in einer Demokratie wichtig sei, dass es politische Alternativen gibt. In neun Jahren im Marktgemeinderat habe er viele Erfahrungen in der Kommunalpolitik sammeln können, außerdem sei er seit Jahrzehnten in Vereinen in verantwortlichen Führungspositionen ehrenamtlich engagiert und wisse, wo den Bürger der Schuh drückt. Er wolle für Küps eine solide, finanzierbare und realisierbare Zukunftsperspektive entwickeln. Bei den Neuwahlen wurde Dr. Ralf Pohl einstimmig bei einer Enthaltung als Kreisvorsitzender bestätigt. Neu wurden Sabine Gross und Angela Kern zu Stellvertreterinnen des Kreisvorsitzenden gewählt, bestätigt in diesem Amt wurden Timo Ehrhardt und Dr. Ralf Völkl. Auch Peter Grüdl (Schatzmeister), Thilo Moosmann (Schriftführer), Dr. Ralf Völkl (als Pressereferent), Mario Ziener (Stellv. Pressereferent), Thomas Friedlein (Stellv. Schriftführer) und Dieter Lau (Bildungsreferent) wurden erneut gewählt. Die folgenden Anträge wurden von den Delegierten einstimmig angenommen: Erhebung einer Übergewinnsteuer, um krisenbedingte Übergewinne vor allem im Energiesektor mit einer Steuer zu belegen; Ansiedlung einer angemessenen Niederlassung oder Agentur der Deutschen Post AG in der Kronacher Innenstadt, wobei auch wieder Postfächer angeboten werden müssen sowie ein Halt des IC 95 /IC 94 von Rostock nach Wien in Kronach.
