Michael Franz geht mit 100 Prozent ins Rennen

16. November 2013

Der SPD-Ortsverein Nordhalben-Heinersberg hat am Donnerstag Michael Franz zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahlen 2014 nominiert. Bei den Wahlen tritt er gegen Amtsinhaber Josef Daum von der CSU an. Der Heinersberger, der seit zwölf Jahren im Gemeinderat sitzt, soll überdies die Nordhalbener SPD auf der Kreistagsliste vertreten.

Nordhalben- Der 47-Jährige erhielt 100 Prozent der Stimmen. Zielsicher und selbstbewusst hatte er zuvor seinen politischen Werdegang sowie sein umfangreiches ehrenamtliches Engagement in verschiedenen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens vorgestellt. Der ledige Diplom-Physiker gab bei der Nominierungsversammlung einen Einblick in seinen Lebensweg - beruflicher wie privater Art. Mit seiner Ansprache überzeugte er die anwesenden Genossen. Es gab viel Applaus und anschließend ein einstimmiges Ergebnis. Der Bürgermeisterkandidat bringt - seiner Meinung nach - gute Voraussetzungen für das Amt als Rathauschef mit. Er selbst schätzte sich weniger als den spontanen und kreativen Typ ein. „Ich arbeite mehr mit Geduld, Ausdauer und Akribie. Anstehende Aufgaben gehe ich eher analytisch und systematisch an, wie halt ein Physiker“, erklärte er. Er könne sich gut und schnell in Sachverhalte einarbeiten, die ihm vorher nicht geläufig waren. Er sei niemand, der polarisiere und seinen Standpunkt bis aufs Blut vertrete und verteidige. „Ich suche vielmehr den Ausgleich und die Vermittlung. Es ist besser, aufeinander zuzugehen als aufeinander loszugehen. Ich höre lieber zu, als dass ich rede, weil derjenige, der zuhört, mehr erfährt“, meinte er. Konkrete Projekte könne er derzeit noch nicht vorstellen. Für die Ausarbeitung eines kompletten Wahlprogrammes bleibe aber noch genügend Zeit. Sicher zeigte er sich, dass man harte Faktoren angehen müsse – wie die Infrastruktur. „Ich will nicht einfach als Kapitän das Schiff steuern, sondern die Kommunikation und Transparenz pflegen“, betonte er. Eingeholte Informationen wolle er der Bürgerschaft transparent vermitteln. Er wolle Absprachen treffen und Standards setzen, Vorgaben machen und einhalten. „Ich sehe mich auch in der Politik wie in meiner Funktion als Chorleiter, nämlich als Dirigent aus der Mitte des Orchesters heraus“, verdeutlichte er. Nach einem Jahr Pause, habe er ursprünglich geplant, heuer wieder eine Erwerbstätigkeit aufzunehmen. Es seien jedoch verschiedene Dinge dazwischen gekommen. „Bei den Gesprächen als Vorbereitung zur Kommunalwahl und die Frage, ob die SPD einen Bürgermeisterkandidaten stelle, habe er sich mit einer Kandidatur auseinandergesetzt. Er kündigte an: „Falls ich zum Bürgermeister gewählt werde, werde ich parallel dazu keine Erwerbstätigkeit aufnehmen. Ich wäre zwar ein ehrenamtlicher Bürgermeister, würde das Amt aber hauptamtlich ausüben.“ Gemeinderats-Fraktionschef Helmut Horn sagte ihm seitens des Ortvereins vollste Unterstützung im Wahlkampf zu. Es freue ihn außerordentlich, seit 18 Jahren wieder einen Bürgermeisterkandidaten stellen zu können. An geeigneten Leuten habe es in all den Jahren nicht gefehlt, leider habe sich aber niemand zu einer Kandidatur bereit erklärt. „Nun haben wir die beste Lösung gefunden. Michael Franz ist kein Lückenbüßer oder Strohmann. Er hat eine reelle Chance“, zeigte sich Horn sicher. Mit 47 Jahren habe der Kandidat genau das richtige Alter. Er sei jung genug, um die Geschicke der Gemeinde etliche Jahre zu lenken. Gleichzeitig verfüge er aber bereits über genügend Lebenserfahrung sowie kommunalpoltische Erfahrung. Zudem sei er sehr heimat- und ortsverbunden sowie ehrenamtlich engagiert. Fakt sei, dass man seitens der Politik aufgrund des fehlenden Geldes viel Abstriche machen müsse. „Es ist wichtig, auf die Leute zuzugehen, mit ihnen zu reden und Aufträge zu erfüllen. Wir müssen den Leuten Antworten auf ihre Fragen geben können. Das wollen wir praktizieren. Luftschlösser aber können wir keine bauen“, machte der Ortsverein-Vorsitzende deutlich. hs

Michael Franz - Infos: Der ledige Bürgermeisterkandidat hat zuletzt bei einer Elektronikfirma im Bereich Hotlinedienste sowie logistische Administration gearbeitet. Auch verschiedene Weiterbildungs-Studiengänge hatte er absolviert. Nebenberuflich war er einige Jahre Dozent an der VHS Kronach. Seit 2012 ist er Privatier. Von 1994 bis 2006 war er im Kirchenvorstand der ev.-luth. Kirchengemeinde Heinersberg-Nordhalben. Seit 1979 ist er Mitglied im Posaunenchor Heinersberg, wo er seit 1996 Chorleiter ist. 1984 trat er in die Freiwillige Feuerwehr Heinersberg ein. Hier ist er seit 1987 Schriftführer. Der SPD gehört er seit 1995 an. Er war Schriftführer im OV Heinersberg von 1997 bis zur Fusion 2013 mit dem OV Nordhalben.

Michael Franz, Nominierung Nordhalben 2013
Bild: Michael Franz wurde am Donnerstag zum Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahlen 2014 nominiert. Das Bild zeigt (von links) Gemeinderätin Astrid Färber, Bürgermeisterkandidat Michael Franz, Ortsverein-Vorsitzender Helmut Horn sowie dessen Stellvertreter Dieter Sauermann.

Bericht und Fotos: Heike Schülein

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