Nationalpark: SPD will offen Chancen und Risiken abwägen

26. Mai 2017

Neuses (vz) . Der SPD-Kreisverband ist offen für die Initiative für einen Nationalpark Frankenwald und will die Chancen und Risiken sachlich prüfen, um zu einer Entscheidung zu kommen. Dies wurde bei der Diskussion des Themas auf der jüngsten Kreisvorstandssitzung in der Gaststätte Richter in Neuses deutlich. SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzender Richard Rauh kündigte an, dass er am Treffen mit Umweltministerin Scharf am 02. Juni teilnehmen werde, auf dem die Rahmenbedingungen für einen Nationalpark erläutert werden. Nach ersten Überlegungen solle der Kernbereich des Nationalparks, der nur sehr eingeschränkt bewirtschaftet werde, im Wesentlichen auf Flächen der Bayerischen Staatsforsten liegen. Denn Ziel sei es, die negativen Auswirkungen auf die privaten Waldbesitzer und die Holzverarbeitenden Betriebe so gering wie möglich zu halten.

SPD-Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl und sein Stellvertreter Ralf Völkl verwiesen auf die Vorteile eines Nationalparks für den Tourismus. Alleine schon die Diskussion habe den Frankenwald überregional in die Medien gebracht. Allerdings gebe es in der Region auch einen großen Nachholbedarf bei der Infrastruktur und den Freizeiteinrichtungen. Nun müsse geklärt werden, welche Fördermöglichkeiten es hier gebe. Alexander Gröger hob positiv die Naturschutzaspekte der Nationalparke hervor, bei denen sich eine naturnahe Waldlandschaft entwickeln solle. Allerdings werde es nicht einfach sein, die vorherrschenden Fichtenwälder in einen Naturwald umzuwandeln, da diese, wenn man sie sich selbst überlasse, anfällig für den Borkenkäfer seien, so Marina Schmitt. Sie unterstrich auch, dass man bei der Entscheidung an die Arbeitsplätze in der Forst- und Holzwirtschaft denken müsse, von denen es einige Hundert in der Region gebe. Heidi Hansen wies darauf hin, dass auch geklärt werden müsse, wie Sportler, Fahrradfahrer oder Mountainbiker die Gebiete nutzen dürften. Christa Steiger wies deshalb aus ihrer Erfahrung als Landtagsabgeordnete bei ähnlichen Projekten darauf hin, dass in die Gespräche alle beteiligten Gruppen mit einbezogen werden müssten, um deren Bedenken frühzeitig mit aufzunehmen und auszuräumen. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass es später Probleme und Widerstände gebe. Ralf Pohl und Gaby Schülein berichteten über den SPD-Landesparteitag in Schweinfurt, auf dem Natascha Kohnen mit einem sehr guten Ergebnis zur neuen Landesvorsitzenden gewählt worden sei. Von Oberfranken seien Klaus Adelt und Carsten Höllein in den Landesvorstand gewählt worden. Kanzlerkandidat Martin Schulz habe die Delegierten mit einer überzeugenden Rede, in der er seine Konzepte zur Sozialpolitik vorgestellt habe, begeistert. Er stehe für eine Modernisierung und Stärkung der sozialen Sicherungssysteme, so eine Rente, die Altersarmut verhindere sowie eine gerechte, paritätische Finanzierung der Krankenversicherung.

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