ÖPNV und „neues Mobilitätskonzept für den Landkreis“

13. Dezember 2014

Schmölz.- ÖPNV und „neues Mobilitätskonzept für den Landkreis“ waren erneut Thema der jüngsten Sitzung der SPD-Kreistagsfraktion in der Schmölzer Gaststätte Bauer. Anlass war eine vor kurzem stattgefundene Informationsfahrt in den Landkreis Tirschenreuth wo bereits seit einem dreiviertel Jahr ein Modellversuch mit Bus und Taxi, genannt BAXI, stattfindet und die Forderung von Kronacher CSU-Mandatsträgern nach einen schnellen Beitritt des Landkreises zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN).

Dr. Ralf Pohl, der in Tirschenreuth mit dabei war, informierte über Fahrgastzahlen, Kosten, Fahrpreise und wie System und Buchung funktioniert. Als problematisch sah er die nur für 3 Jahre dauernde Übernahme von 70% des Defizits an und das dass Förderprogramm für ganz Bayern derzeit nur 2 Millionen pro Jahr beträgt. Ein neues Mobilitätskonzept müsse aber auch preislich attraktiv sein, sonst funktioniere es nicht. Eine große Frage sei deshalb auch, ob man mit einem Beitritt zum VGN noch preislich attraktiv sein könne. Deshalb solle man zuerst das eigene Landkreissystem komplettieren und dann schauen, ob es auch kompatibel sei mit dem VGN. Sven Schuster bezeichnete deshalb die Kronacher CSU-Forderung nach einen schnellen Beitritt zum VGN als gut gemeint, aber wenig durchdacht. BM Egon Herrmann verwies auf die Beschlüsse des Kreistags vom April 2013 und warum der Landkreis nicht wie ursprünglich geplant zum 1. Januar 2014 dem VGN beigetreten ist. Vor allem weil der Omnibusverkehr Franken (OVF) als Gesellschafter des VGN ohne jegliche vorherige Information bei der Kreistagsklausur im März 2013 neue stark erhöhte Beitrittskosten vorlegte. Und BM Timo Ehrhardt verwies darauf, dass man auch unterscheiden müsse zwischen Massen- und Individualverkehr. Vor allem komme es auf Mobilität an und die Leute ohne Probleme und preislich attraktiv von A. nach B. kommen.

Auch die Vergabe einer Potentialanalyse zur Ansiedlung einer weiterführenden Schule im Landkreis-Norden in der nächsten Sitzung des Schul- und Kulturausschuss wurde lebhaft diskutiert. Fraktionsvorsitzender Richard Rauh stellte nochmals fest: „Die SPD-Fraktion steht klar hinter der Beauftragung der Analyse, um aus heutiger Sicht die künftigen Schulstandorte zu bewerten. Ob Bestand oder neuer Standort, vor allem aber damit endlich eine klare Antwort und Ausrichtung für die Zukunft zu bekommen.“ Dabei stellte er nochmals deutlich heraus, dass die Potentialanalyse aus der Diskussion einer möglichen Schule im Norden entstanden sei, die im übrigen schon seit Jahrzehnten geführt wird und nicht zuletzt durch eine Resolution der Stadt Ludwigsstadt. Mit der Analyse sollten allerdings nicht nur ein möglicher neuer Schulstandort bewertet, sondern auch die vorhandenen Strukturen herausgestellt werden. Allerdings sollten die beauftragten Institute nochmals darauf hingewiesen werden, dass es auch andere Schulmodelle geben könnte als nur Realschule oder Gymnasium. Deshalb sollte es keine Denkverbote geben.

Ebenso bestand Übereinstimmung das Thema „Radwegenetz Landkreis Kronach“ wieder auf die Agenda zu setzen. Nachdem im Jahr 2015 der Bau der KC 3 (Fehnschneidmühle-Gifting) mit rund 3,5 Millionen die wichtigste geplante Tiefbaumaßnahme ist, sollte man auch gleich den Bau eines Radweges mit in Erwägung ziehen. Zwar sei ein Radweg direkt an der Straße schwierig und teilweise nur für Gemsen. Aber ein „Selbstständiger Wander- und Radweg“ mit einer Radwegverbindung Steinberg – Gifting – Teuschnitz sei machbar, deshalb wird die SPD-Fraktion einen dementsprechenden Antrag für die Haushaltsberatung 2015 einbringen. Ebenso einen weiteren Antrag zur Weiterleitung an die Bahn, damit eine mehrtägige Zählung der Fahrgäste und Schüler am Bahnhof Kronach stattfindet. Denn erst ab einer bestimmten Anzahl von Fahrgästen muss die Bahn tätig werden, damit ein Bahnhof behindertengerecht umgestaltet wird.

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