Am Aschermittwoch lud der Distrikt Rodachtal der SPD zum traditionellen Fischessen. Als Vertreter des diesjährigen Ausrichters konnte der Vorsitzende des Ortsvereins Steinwiesen, Jürgen Deuerling, neben seinen eigenen Mitgliedern und Gönnern auch Genossinnen und Genossen aus Nordhalben, Oberrodach, Unterrodach und Wallenfels begrüßen.
Gastredner Timo Ehrhardt führte seine Zuhörer durch Themen der Bundes- und Landespolitik, wobei er aber auch die aktuelle Kreispolitik kurz anstreifte. Bei der Energiepolitik verwies er darauf, dass der Atomstrom-Anteil in Bayern nach wie vor bei knapp 50 % liege, ohne dass eine klare Linie zu erkennen sei, wie man diesen durch erneuerbare Energien ersetzen will. Man höre aus München lediglich, was man in dem Bereich nicht haben wolle. Weiterhin verwies er darauf, dass Bayern als einziges Bundesland neben Sachsen nach wie vor kein Tariftreuegesetz verabschiedet habe. Dies bedeutet, dass bei Ausschreibungen, wie z.B. der S-Bahn in Nürnberg, ausländische Anbieter bei der Abgabe von Angeboten nicht an die örtlichen Tarifverträge gebunden sind und damit möglicherweise heimische Anbieter verdrängen.
Rhetorisch führte sein weiterer Weg in die Bundespolitik und dort an erster Stelle zum flächendeckenden, gesetzlichen Mindestlohn von 8,50 € je Stunde. Ihm sei bewusst, dass ein Familienvater auch mit einem solchen Lohn es schwer habe seine Familie zu ernähren. Aber der Anfang für gerechtere Löhne sei gemacht. Ziel der Politik müsse es jetzt aber auch sein, Lösungen für möglicherweise negativ auftretende Begleiterscheinungen zu finden. Als Beispiel nannte er den Verein ASCO in Teuschnitz. Beim Thema Asyl forderte er dazu auf, nicht nur die schlechten Seiten zu sehen. Am Beispiel der Gastarbeiter verdeutlichte er, dass Deutschland und unsere Region von solchen Zuzügen durchaus auch profitieren können.
Bezüglich der Kreispolitik erklärte er an einigen Zahlbeispielen, dass diese im großen Maße vom Bevölkerungsrückgang bestimmt werde. Bei jeder Investition müsse dieser Gesichtspunkt beachtet werden. Zum Abschluss erinnerte er daran, dass Werte der SPD wie Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität zeitlos sind. Die Art der Umsetzung müsse jedoch immer wieder an die jeweilige Zeit und ihre Herausforderungen angepasst werden.
Nach der Rede des Festredners lud der Distriktvorsitzende Andreas Buckreus alle Teilnehmer zu eingemachten Heringen mit „Ärpfl“ ein. Traditionell wurde hierfür kein Festpreis, sondern eine freiwillige Spende erhoben. Anschließend konnte an den Tischen noch über allerlei politische Themen diskutiert werden.