Kronach (vz) . Ralf Völkl wird bei der Kommunalwahl im kommenden Jahr als Bür-germeister für Kronach kandidieren. Seine Bereitschaft dazu wurde bei einer Sit-zung des SPD-Stadtverbandes in der Gaststätte Frische Quelle einstimmig unter-stützt und ein Empfehlungsbeschluss für die Nominierungsversammlung gefasst. Ralf Völkl begründete seine Entscheidung mit den großen Herausforderungen, vor denen die Stadt steht. Hierfür wolle er seine große politische Erfahrung einbringen – im kommenden Jahr gehöre er dem Stadtrat seit 30 Jahren an. Wichtig sei ihm auch, die Fraktionen und Gruppen im Stadtrat einzubinden und zusammenzufüh-ren, um Lösungen frühzeitig demokratisch zu diskutieren und zu entscheiden sowie gemeinsam zu entwickeln und voranzubringen.
Große Projekte wie der Neubau des CranaMare oder die Sanierung des Spitals seien zwar jetzt auf den Weg gebracht, aber es gebe auch noch viele Fragen zu klären und Hürden aus dem Weg zu räumen. So zum Beispiel die Zusage von För-dermitteln, welche die Grundlage für Finanzierungskonzepte und die Realisierung der Projekte seien. Als zwei zukünftige Hauptprojekte für die Stadtentwicklung nannte er die Gestaltung und Belebung der Kronacher Innenstadt, die von entscheidender Bedeutung für die Attraktivität und das Lebensgefühl in Kronach seien. Dazu gehöre auch ein Leer-stands- und Marketingkonzept sowie die Unterstützung aller privaten und ehren-amtlichen Initiativen. Die Innenstadt müsse für Einheimische und Gäste ein beliebter und lebendiger Treffpunkt mit Geschäften und Gastronomie sein. Die Gestaltungsmöglichkeiten wie das Gelände des LCC am Hussitenplatz müssten genutzt und in intensiver Koope-ration Gebäude und Freiflächen funktional und ansprechend gestaltet werden. Ziel sei ein attraktiver und vernetzter Innenstadtbereich vom Landesgartenschaugelän-de über die Europabrücke, Hussiten- und Marienplatz bis in die Obere Stadt und die Festung. Der Marktplatz in der Oberen Stadt müsse dringend neu gestaltet wer-den, weil sein Zustand eine Gefährdung und Zumutung für alle Fußgänger sei. Zu einem ganzheitlichen Innenstadt-Entwicklungskonzept gehöre auch ein schlüssi-ges Verkehrskonzept für den Autoverkehr, Fußgänger und Radfahrer sowie eine einladende Gestaltung der Plätze mit mehr Sitz- und Grünbereichen. Daneben wolle man aber auch die Kronacher Stadtteile nicht vergessen und die Dorferneuerung in Seelach zeitnah durchziehen und die große Dorferneuerung in Fischbach zügig vorbereiten. Auch auf die bauliche und wirtschaftliche Entwicklung der Stadt müsse verstärkt Augenmerkt gelegt werden, um den Wohnungsmarkt zu entspannen und auch Un-ternehmen und Selbständigen genügend Entwicklungsmöglichkeiten zu geben und Arbeitsplätze zu halten oder neu zu schaffen. In den vergangenen Jahren habe Kronach bei Lear oder Dr. Schneider viele Arbeitsplätze verloren. Hier müsse sich die Stadt selbst oder zusammen mit Partnern aktiv für eine Modernisierung, Reakti-vierung, Verdichtung, Nutzung von Baulücken oder die Ausweisung und Erschlie-ßung neuer Baugebiete einsetzen. Im Wohnbereich seien barrierefreie Wohnungen für Ältere genauso notwendig wie kleine und erschwingliche Wohnungen für junge Leute oder Studenten. Für Gewerbetreibende, Dienstleistungen oder Ärzte gebe es außerdem kaum freie Gebäude und Flächen in der Stadt, so dass diese zum Teil auch in andere Gemeinden abwanderten, was die Zentralitätsfunktion von Kronach beeinträchtige. Karl H. Fick, der sich selbst Jahrzehnte ehrenamtlich in die Kommunalpolitik und Vereine in Kronach einbrachte, begrüßte es, dass Ralf Völkl seinen großen Sach-verstand zum Wohle der Stadt in das Amt einbringen wolle. Auch Landtagsabge-ordnete Sabine Gross freute sich, dass die SPD damit einen erfahrenen, kompeten-ten und fleißigen Kandidaten für das Bürgermeisteramt biete. Ralf Völkl begrüßte bei der Stadtverbandskonferenz die Entscheidung in München, die Verlagerung der Finanzfachhochschule nach Kronach zu bekräftigen und den Weg für den Ankauf der noch benötigten Grundstücke frei zu machen. Darauf habe man lange gewartet und es sei gut, jetzt ein klares Signal zu bekommen und die Unsicherheit zu beenden. Auch die Vertreter der SPD hätten im Haushaltsaus-schuss der Verlagerung nach Kronach zugestimmt, um ein Zeichen für die Stärkung des Nordens in Bayern zu setzen, bedankte er sich bei Sabine Gross, die dies im Vorfeld abgestimmt hatte.