Kronach (vz) . Mit starken Kandidaten vor Ort sieht sich die SPD in Kronach und Lichtenfels hervorragend gerüstet, bei der Landtags- und Bezirkstagswahl im Okto-ber mehr Verantwortung in Oberfranken und Bayern zu übernehmen. Das machte sie beim Fischessen des SPD-Stadtverbandes Kronach in der Veran-staltungsscheune des Cafe Kitsch deutlich, die mit rund 100 Besuchern bis auf den letzten Platz gefüllt war. Hier hatten auch die zahlreichen Gäste außerhalb der SPD die Gelegenheit, alle vier Kandidaten persönlich kennenzulernen: Erststimmenkan-didatin für den Landtag Sabine Gross aus Kronach, Zweitstimmenkandidat Matthias Voelckel aus Lichtenfels sowie die beiden Kandidaten für den Bezirkstag, der Lich-tenfelser Bürgermeister Andreas Hügerich und sein Kollege Timo Ehrhardt aus Ludwigsstadt. Sie betonten, sie wollten die Region durch eine enge Verzahnung ihrer politischen Arbeit in den Städten und Gemeinden mit dem Bezirk, der wichtige soziale und kulturelle Aufgaben erfülle, voranbringen.
„Zur Miete wohnen ist angesichts explodierender Mieten und Nebenkosten ein Ar-mutsrisiko – und das will ich ändern“, unterstrich Sabine Gross ihr Ziel einer starken Sozialpolitik. Als Justiziarin des Mietervereins und mittlerweile Landesvorstands-mitglied des Bayerischen Mieterbundes sowie Ombudsfrau für die Mieter des LCC setzt sie sich bereits jetzt aktiv für Mieter ein und will dies auch im Landtag tun. 57 Prozent der Einwohner in Deutschland seien Mieter und deshalb sei diese Frage von so großer Wichtigkeit. Der CSU warf sie vor, dass Ministerpräsident Söder in seiner Zeit als Finanzminister den Verkauf von 33.000 Wohnungen zugelassen ha-be, dass sich die Zahl der Sozialwohnungen in Bayern von 2007 bis 2021 von 180.000 auf 135.000 reduziert habe und dass von den versprochenen 10.000 Wohnungen, welche bis 2024 neu gebaut werden sollten, wahrscheinlich nur 682 fertiggestellt werden könnten. Auch die Energiewende habe die CSU-Staatsregierung nicht nur verschlafen, son-dern auch aktiv blockiert, indem sie den Ausbau der Windkraft mit der 10H-Regel faktisch gestoppt sowie auch Stromtrassen abgelehnt habe, um den Strom aus Norddeutschland nach Bayern zu bringen. So seien 2021 in Bayern nur 3 neue Windräder genehmigt worden und das 10.000-Häuser-Programm des Freistaats zur Förderung von Photovoltaik und Batteriespeichern sei 2022 ohne Verlängerung eingestellt worden. Die CSU habe bei der Energieversorgung vorrangig auf russi-sches Gas gesetzt, mit den bekannten Folgen. Die SPD-Bundesregierung mit Kanz-ler Olaf Scholz habe es hingegen innerhalb kürzester Zeit geschafft, Alternativliefe-ranten zu Russland aufzubauen und den Energiemarkt und die Gasversorgung zu stabilisieren sowie den Ausbau der erneuerbaren Energien etwa durch den Wegfall der Mehrwertsteuer auf kleine Photovoltaikanlagen wieder zu beschleunigen. Zu-dem gebe es gesetzliche Vereinfachungen und klare Ausbauziele, auch für die Bundesländer. Die Herstellung gleichmäßiger Lebensverhältnisse in ganz Bayern und damit eine gezielte Förderung von Oberfranken sind ihr ebenfalls ein wichtiges Anliegen. Zwar habe man in Kronach durch die Hochschulansiedlungen einiges bekommen, aber es müsse weitere Initiativen geben, um die Bevölkerungsverluste und insbesondere die Abwanderung junger Leute zu verhindern. „Dies alles zeigt, die CSU ist kein Klassenprimus, sondern hinkt bei viele Themen hinterher, während die SPD im Bund zahlreiche konkrete Hilfen und Verbesserungen in die Tat umgesetzt hat“, resümierte Sabine Gross.
„Als Bürgermeister ist es mir ein Herzensanliegen, meine Stadt Lichtenfels aktiv zu gestalten und voranzubringen und diese Arbeit will ich auch im Bezirkstag fortset-zen“, unterstrich Andreas Hügerich die Motivation für seine Kandidatur. Er verwies auf die Rodach als verbindendes Element zwischen Kronach und Lichtenfels und gemeinsame Veranstaltungen mit der SPD im Cafe Kitsch in Kronach sowie mit Ti-mo Ehrhardt. Sein Ziel sei es, den Wirtschafts-, Kultur- und Wohnstandort Oberfran-ken parteiübergreifend und mit der Stärke der Kommunen, zukunftsfähig zu gestal-ten. Dabei spiele die ärztliche Versorgung im hausärztlichen und fachärztlichen Be-reich genauso eine wichtige Rolle wie die großen Gesundheitseinrichtungen unse-res Bezirks, etwa die Kliniken in Kutzenberg, Bayreuth und Hochstadt. Im Sozialbe-reich leiste der Bezirk viel für die Unterstützung und Integration der Menschen mit Behinderung. Der kulturelle Bereich mit seinen Veranstaltungen und Festen wie den Rosenbergfestspielen, dem Korbmarkt oder der Berufsfachschule für Musik sei ein wichtiges Stück Lebensqualität, das der Bezirk unterstütze. Timo Ehrhardt unterstrich ebenfalls die Leistung der Kommunen und der Bürger-meister, etwa bei der Planung des Energieparks am Rennsteig, die man schon vor dem Ukraine-Krieg begonnen habe und die auf einem guten Weg sei. Die Bundes-regierung habe hier vieles vorangebracht: Die Stabilisierung der Energieversor-gung, den Ausbau der erneuerbaren Energien und gleichzeitig mit der Strom- und Gaspreisbremse den Schutz der Wirtschaft und der Privatleute vor extremen Ener-giepreissteigerungen. Beim Thema Wohnen und Miete, das für viele Leute existen-ziell sei, bringe Sabine Gross durch ihre Hartnäckigkeit viel voran. Der Rückkauf der ehemaligen KWG-Wohnungen sei ein Segen für die Mieter. Matthias Voelckel berichtete, dass er aktuell eine Ausbildung als Pfleger mache und er den sozialen Bereich, auf den die Menschen angewiesen seien, stärken wolle. SPD-Stadtverbandsvorsitzender Ralf Völkl betonte, trotz der enormen Belastungen durch Corona und den Ukraine-Krieg habe es die SPD-Bundesregierung geschafft, mehr bahnbrechende soziale Verbesserungen zu erreichen als die Regierungen zuvor, wie die starke Erhöhung des Mindestlohns, das Bürgergeld und die deutliche Aus-weitung des Wohngeldes. Neben der Politik kam auch das gemütliche Beisammensein beim Fischessen nicht zu kurz und die Gruppe FrankenArt sorgte für erfrischende musikalische Unterhal-tung.