SPD für mehr Schnelltests

10. März 2021

Großer Wunsch aus der Bevölkerung und den Betrieben

Kronach (vz) . Der SPD-Kreisvorstand Kronach unterstützt die Forderung nach flächendeckender Schaffung von Corona-Schnelltest-Stationen im Landkreis, wie dies die SPD-Kreistagsfraktion mit Vorsitzenden Timo Ehrhardt vergangene Woche vorgeschlagen hat. Dies wurde auf einer Videokonferenz des Vorstandes einstimmig beschlossen.

„Wie gehen wir mit Corona um und welche Strategie haben wir im Landkreis Kronach?“. Diese Frage werde von den Menschen aktuell intensiv diskutiert. Nachdem es noch einige Zeit dauern werde, bis große Teile der Bevölkerung geimpft werden könnten, gebe es den Wunsch, durch Schnelltests mehr Sicherheit zu bekommen, unterstrich Timo Ehrhardt den Vorstoß der SPD. „Dies gilt nicht nur für die privaten Kontakte, gerade viele Betriebe und Selbständige mit Büros wünschten sich eine einfache, schnelle und unbürokratische Möglichkeit für Schnelltests“, ergänzte auch Kreisrätin und Rechtsanwältin Sabine Gross aus ihrer Erfahrung und Gesprächen mit Mandanten. Schließlich gehe es bei Vielen um die berufliche Existenz, denn eine zunächst unbemerktes und sich dann rasch ausbreitendes Infektionsgeschehen unter Mitarbeitern könne sie lahmlegen und in eine existenzbedrohende Situation bringen. Die Betriebe würden sich hier über eine Unterstützung und die Bereitstellung von Schnelltest von staatlicher Seite freuen. Die Möglichkeit, zum Beispiel einmal pro Woche einen Schnelltest durchzuführen, würde ihnen deutlich mehr Sicherheit geben. Mario Ziener bestätigte, dass das in den Betrieben ein Bedarf nach Schnelltests besteht. Dies könnte sicher auch über Teststationen unterstützt werden. Aktuell sei für die Stationen in Kronach, Kehlbach und Steinwiesen jeweils nur eine Stunde pro Woche als Öffnungszeit geplant. Dies sei wahrscheinlich zu wenig und es müsse überlegt werden, das Angebot auszubauen. Landtagsabgeordneter Klaus Adelt, der auch an der Sitzung teilnahm, berichtete, dass es im Landkreis Hof, der hier Vorreiter gewesen sei, in allen 37 Gemeinden Schnelltest-Stationen gebe – auch in Zusammenarbeit mit den örtlichen Hilfsorganisationen. Auch hier werde das Angebot sehr gut angenommen und dieser Schritt habe aus der Bevölkerung große Zustimmung erfahren. Scharf zurückgewiesen wurde vom SPD-Kreisvorstand die Reaktion des CSU-Kreistagsfraktionsvorsitzenden Bernd Liebhardt, der die SPD für diesen Vorschlag kritisiert und gesagt hatte, die Kreisräte sollten auf solche Einmischungen verzichten. „Die SPD habe ihren Vorschlag nach Schnelltest-Stationen sachlich - ohne jegliche politische Stimmungsmache – eingebracht“, unterstrich Kreisvorsitzender Dr. Ralf Pohl. Es sei nicht nur das gute Recht, sondern auch die Pflicht der Kreisräte, konstruktiv an der Bewältigung von Corona mitzuwirken, unterstrich er. „Hier geht es doch wie bei kaum einer anderen Frage um den ureigensten Schutz unserer eigenen Bevölkerung“ verdeutlichte auch Kreisrat Oliver Skall. Schnelltests könnten auch eine gute Möglichkeit und Strategie sein, die Öffnung von Geschäften und öffentlichen Einrichtungen wieder voranzubringen, brachte Mario Ziener in die Diskussion ein. Je länger die Einschränkung der Grundrechte und der wirtschaftlichen Betätigung ganzer Wirtschaftszweige dauere, desto mehr gehe es bei vielen Gastronomen, Unternehmern oder Selbständigen um die nackte Existenz. Deshalb solle eine intensive Diskussion über Öffnungsstrategien geführt werden. In der Bevölkerung werde auch intensiv diskutiert, ob mobile Impfteams ältere und pflegebedürftige Menschen, die nur mit Mühe das Impfzentrum aufsuchen könnten, zu Hause impfen könnten, berichtete Marina Schmitt. Dies werde in einigen Landkreisen so praktiziert. Hier berichtete Klaus Adelt, dass der Landkreis Hof die Impfung durch Hausärzte als Pilotprojekt im Bayern in den vergangenen Tagen gestartet habe. Der Vorteil sei, dass die Ärzte ihre Patienten und ihren Gesundheitszustand kennen und sie damit auch gut beraten und aufklären könnten. Auch dies sei eine Möglichkeit, die man beobachten und bei positiven Erfahrungen auch im Landkreis Kronach umsetzen könne, war die einhellige Meinung im SPD-Kreisvorstand. Die Nominierung von Bundestagskandidatin Ramona Brehm für den Wahlkreis Coburg/Kronach sowie die SPD-Bezirkskonferenz Oberfranken habe die SPD erfolgreich und reibungslos als Online-Videokonferenzen durchgeführt und somit auch einen Beitrag zur Reduzierung des Ansteckungsrisikos geleistet, hob Ralf Pohl positiv hervor.

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