SPD-Kreistagsfraktion testet Mobilitätskonzept

15. August 2020

Euro-Campus Grünes Band und Modernisierung der Musikschule sollen angepackt werden.

Ludwigsstadt (vz) . Bei ihrer jüngsten Sitzung testeten die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion das Neue Mobilitätskonzept, das am 1. August im Landkreis ge-startet wurde. Dafür gibt es – so war es die Anregung der SPD im Vorfeld – derzeit eine kostenlose Einführungsphase, damit die Bürger das neue System selbst pro-bieren können und auch annehmen.

Deshalb hatte Fraktionsvorsitzender Timo Ehrhardt die Fraktion in die Waldgaststät-te Katzwichklause bei Ebersdorf eingeladen, wo eine neue Bedarfshaltestelle ge-schaffen wurde. Alle Mitglieder kamen an, zum Teil leicht verspätet, weil ein Linien-bus Verspätung hatte und die Bezeichnung einer Bedarfshalte nicht ganz klar war. Die Mobilitätszentrale und auch die Busunternehmen, die sehr engagiert sind, be-mühten sich aber – und schaffen es auch – kurzfristig Lösungen zu organisieren. „Für den Busverkehr innerhalb der Ortschaften, den es vorher so gut wie nicht gab, ist das neue System eine enorme Verbesserung“, meinte deshalb der Ludwigsstäd-ter Bürgermeister Time Ehrhardt. Jetzt sei es möglich, aus den Gemeindeteilen mit dem Bus zum Einkaufen zu fahren und zeitnah wieder zurückzukommen. Dies be-stätigte auch der Weißenbrunner Bürgermeister Jörg Neubauer, der berichtete, dass die Abstimmung der Haltestellen mit dem Landratsamt gut funktioniert habe und es auch möglich gewesen sei, für Wildenberg noch eine Lösung zu finden. Ralf Pohl und Ralf Völkl nutzten den ÖPNV, um von Küps bzw. Kronach nach Katz-wich zu kommen. Mit weniger als einer halben Stunde Bahnfahrt nach Ludwigs-stadt, wo der Rufbus schon wartete und auch noch eine Ausflugsgruppe mitnahm, war man also in rund 40 bzw 35 Minuten vom südlichen Landkreis in Ebersdorf. „Eine super Zeit, die man mit dem Auto kaum erreichen kann“, waren beide positiv beeindruckt. Etwas länger dauern aber zu Zubringer zu den Bahnhöfen, wenn es sich um Linienbusse handelt, weil es dann in der Regel eine längere Aufenthalts-dauer gibt. Diese Variante hatte auch Oliver Skall gewählt, der mit den Linienbus nach Kronach und dann mit der Bahn weiterfahren wollte, aber Probleme mit einer Verspätung des Linienbusses hatte. „Zumindest gibt es jetzt mit der Mobilitätszent-rale einen Ansprechpartner, der einem weiterhelfen kann und dann auch eine Lö-sung gefunden hat“, berichtete er. Peter Grüdl konnte, nachdem er die genaue Hal-testelle abgeklärt hatte, mit dem Rufbus aus Buchbach nach Katzwich kommen. „Das neue Mobilitätskonzept ist gut und bringt für den Landkreis viele Verbesse-rungen. Der Start ist aber kurzfristig und etwas holprig“, fasste Timo Ehrhardt die Erfahrungen der ersten Tage zusammen. Man gehe davon aus, dass diese An-fangsprobleme jetzt Stück für Stück behoben würden und das System zum Schul-jahresbeginn im September weitgehend reibungslos funktioniere. Wichtig sei jetzt, dass noch alle Haltestellen mit Fahrplänen ausgestattet würden und detaillierter und intensiver über das System und die Fahrpläne informiert werde. Heinz Köhler drängte bei der Fraktionssitzung darauf, nach dem Ankauf des Was-serschlosses Mitwitz durch den Landkreis die Pläne für den „EuroCampus Grünes Band Mitwitz“ als international ausgerichtetes Bildungs- und Kulturzentrum im Was-serschloss zügig weiterzuverfolgen. Mit Fördergeldern könnten Seminarräume, ein Teehaus, ein Besucherzentrum, eine Indoor-Aktivhalle oder ein Spielplatz entste-hen. „Diese Chance, die mit Einrichtung der ökologischen Bildungsstätte begonne-ne Nutzung des Schlosses weiter auszubauen, dürfen wir uns nicht entgehen las-sen“, so Dr. Heinz Köhler. Ralf Völkl, Mitglied im Zweckverband für die Berufsfachschule für Musik und Sing- und Musikschule, berichtete, dass der Bezirk Oberfranken Unterstützung für eine Generalsanierung bzw. einen Neubau der Schule in Kronach signalisiert habe. Diese Chance, der Schule moderne Räume zu bieten, sie damit langfristig in Kro-nach zu erhalten und evtl. auch noch einen kleinen Veranstaltungssaal für Konzerte und Veranstaltungen zu schaffen, sollte man ergreifen, war man sich in der SPD-Fraktion einig. Mit der geplanten Generalsanierung der Berufsschule und den Baumaßnahmen für den Lucas-Cranach-Campus sei es genau der richtige Zeit-punkt, auch für die Musikschule eine Lösung zu finden. Weiterhin warb Timo Ehrhardt für das Projekt „WirPunktNull“, das die Veränderun-gen durch die Corona-Krise, aber auch die Chancen, die sich daraus ergeben, ana-lysieren wolle. Hierfür werden demnächst Workshops stattfinden.

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